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Die Korber Monstranz

Die Korber Monstranz




Der nachfolgende Text entstammt einem Heft aus dem Jahr 1983 zur Korber
Monstranz von Pfarrer Karl Heinz Zeiß und Silja Walter:

Viele Jahre lang haben Mitglieder und Freunde der katholischen Johannes-gemeinde in Korb auf eine Monstranz hin gespendet und gespart. Sie hat-ten von Anfang an den Wunsch, im Gotteshaus und bei Fronleichnams-feiern ein „Zeigegefäß“ zu besitzen, in dem sie das wunderbare Brot der heiligen Eucharistie, den Leib Christi in der Brotgestalt, das Allerheiligste, sehen, verehren und anbeten dürfen.

Die Umstände erlaubten es, im Jahr 1982 eine Monstranz schaffen zu las-sen, die unserer Gemeinde nicht nur gehört, sondern auch in ihrer Symbo-lik unserem Wohnort Korb zugeordnet und unverwechselbar verbunden ist. Es war für mich als Pfarrer eine der schönsten Aufgaben, die Symbole zum Schmuck der neuen Monstranz zu ersinnen und zusammen mit Goldschmied Berthold Herzer in dessen künstlerischen Entwurf einzubringen.

In den Sprachen Griechisch für den biblischen Ursprung, Lateinisch für die Überlieferung unseres römisch-katholischen Glaubens und Deutsch für den Bezug auf unser Volk und unsere Zeit umläuft die grundlegende Inschrift den Fuß der Monstranz:

„ICH BIN DAS BROT DES LEBENS“ (Joh 6, 35)


Auf der Außenfläche des Fußes finden sich die beiden Wappenzeichen des Weinortes Korb im Remstal, die zugleich tiefsinnige christliche Symbole sind: die Weintraube und der Bienenkorb. Damit ist das ganze Kunstwerk hier bei uns eingebürgert und verankert.

Der aufsteigende Schaft nimmt die Thematik der tragenden Säule beim Ein-gang der Johanneskirche auf: Auge, Ohr, Mund – jene Sinne und Vermögen, die dem Glauben besonders dienstbar sind, nicht zuletzt mit dem Geheimnis der Eucharistie.

Eben diese Sinne spielen im wohl bedeutendsten Meditationsbild des Abendlandes, im sogenannten Bruder-Klausen-Meditationsbild von Sachseln eine wichtige Rolle. Deshalb wurde die Sonnenscheibe der KORBER MON-STRANZ dem Radsymbol nachgebildet, von dem das Sachsler Bild geprägt ist.

Die allerheiligste Mitte, das „Gesicht im Goldkreis“, wird getragen von der sogenannten Lunula, einem edelsteingeschmückten kleinen Mond, mit dessen Hilfe die heilige Hostie in die Monstranz gestellt werden kann.

Edelsteine, die schon das Alte und Neue Testament rühmen, Amethyste zieren kostbar das Zeigegerät: drei den Schaft, achtzehn die Sonnen-scheibe und sieben die Lunula. Sie stimmen ein in das, was wir singen und tun: Tantum ergo sacramentum veneremur cernui – Darum lasst uns tief verehren ein so großes Sakrament.

Den Blicken vorenthalten, aber unverwischbar sind auf der Innenseite des Fußes der Monstranz als Einladung und Mahnung für die Gemeinde die Wor-te von Alfred Delp SJ eingegraben: „Brot ist wichtig, die Freiheit ist wichti-ger, am wichtigsten ist die ungebrochene Treue und die unverratene Anbe-tung.“[…]

Korb, vor Ostern 1983
Pfarrer Karl Heinz Zeiß


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Broschüre: [112 KB]
DIE KORBER MONSTRANZ
Texte der Besinnung und Anbetung
von Silja Walter und Karl Heinz Zeiß