Jesus fällt unter dem Kreuz. Das wird auf dem verhältnismäßig kurzen Weg der "Via dolorosa" dreimal geschehen. Er bricht vor Erschöpfung zusammen. Sein Leib ist blutüberströmt von der Geißelung, auf dem Haupt trägt er die Dornenkrone. Das alles läßt seine Kräfte schwinden. So kommt er zu Fall, und das schwere Kreuz drückt ihn zu Boden.
Wir müssen auf die Worte des Propheten zurückkommen, der Jahrhunderte zuvor dieses Zusammenbrechen vorhersieht so, als betrachte er die Szene mit eigenen Augen: Vor dem Gottesknecht, der unter der Last des Kreuzes auf dem Boden liegt, weist er auf die wahre Ursache seines Zusammenbruches hin. Seht, "Gott hat auf ihn die Sünden von uns allen geladen".
Die Sünden haben den Verurteilten, der Gottes Sohn ist, zu Boden gedrückt. Sie waren ausschlaggebend für das Gewicht des Kreuzes, das er auf seinen Schultern trägt. Die Sünden waren die Ursache dafür, daß er zu Boden stürzte.
Christus steht mit Mühe wieder auf, um sich weiter auf den Weg zu machen. Die ihn eskortierenden Soldaten versuchen ihn mit Schreien und Schlägen anzutreiben. Kurz darauf setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Jesus fällt und steht wieder auf. Auf diese Weise wendet sich der Erlöser der Welt wortlos an alle, die zusammenbrechen. Er ermutigt sie, wieder aufzustehen.
"Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden sind wir geheilt" (vgl. 1 Petr 2,24)
Papst Johannes Paul II., Karfreitag, 21. April 2000
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